Weltmeisterschaft im Kanu Freestyle in Plattling

Andrea Hacker (Kaufbeuren) wieder erfolgreich

04.07.2025

Vom 15. bis 21. Juni 2025 fand in Plattling die Weltmeisterschaft des ICF (International Canoe Federation) im Kanufreestyle statt, bei welcher ca. 300 Athleten ihre Tricks auf der Isarwelle zeigten. Je nach Schwierigkeitsgrad und Ausführung werden Drehungen und Überschläge mit dem Kanu verschieden hoch bewertet.

Von der Kajakgruppe des DAV Kaufbeuren-Gablonz gingen diese Mal nur Andrea Hacker (52) und Sebastian Nelle (25) an den Start. Die beiden Schwestern Sonja (20) und Lucia (24) Hacker hatten bei der Qualifikation für diese Weltmeisterschaft kein Glück und konnten sich leider keinen Teamplatz sichern.

Neu dabei war dieses Jahr eine Masterklasse für Freestylepaddler über 40 Jahre. Andrea und Markus Hacker hatten in den vergangenen Monaten viel Aufwand und Energie in die Organisation dieser Klasse gesteckt. Unzählige Einladungen wurden über die sozialen Medien in die ganze Welt verschickt und der ICF von der Wichtigkeit solcher Altersklassen überzeugt. So gingen in Plattling neben den üblichen Klassen erstmals auch 40 Paddler in den Alterklassen +40, +50 und +60 an den Start.

Die historisch niedrigen Wasserstände der Isar machten die Durchführung des Wettkampfes enorm schwierig. Nach mehrmaliger Änderung des Zeitplans ging es für Andrea Hacker schließlich am Mittwoch mit den Vorläufen los, bei welchen alle Damen der Altersklassen +40, +50 und +60 gemeinsam an den Start gingen. Mit einigen Spins (Drehungen) sammelte Andrea zunächst souverän Punkte. Schwerere Tricks wie ein Loop (Überschlag) gelangen auf Grund des niedrigen Wasserstands leider nicht. „Bei wenig Wasser ist es schwer, die Bootsspitze an der richtigen Stelle der Walze unter Wasser zu drücken. Ich hatte sofort Steinkontakt und wurde aus der Welle geschoben“ so Hacker. Trotzdem gelang mit Platz 8 der Einzug ins Halbfinale der besten 10. Da unter den Halbfinalteilnehmern neben Andrea Hacker nur noch Jutta Kaiser (Weltmeisterin 2005) und Julie Dion (Vize-Weltmeisterin 1999) über 50 Jahre alt sind, war eine Medaille zu diesem Zeitpunkt schon sicher. „Besonders schön war es, dass wir drei alle schon 1999 bei den Weltmeisterschaften in Neuseeland dabei waren und uns eine langjährige Freundschaft verbindet“.

In den folgenden Tagen fiel der Wasserstand noch tiefer, sodass die weiteren Starts immer wieder abgesagt und verschoben wurden. Diese Zeit war besonders nervenaufreibend, da man sich ständig auf „Stand by“ bereithalten musste und dann doch nicht starten konnte. Letztendlich wurden am Samstag die Wettkämpfe komplett eingestellt und die bereits gefahrenen Runden zur Wertung herangezogen. Somit belegten Julie Dion aus Kanada und Andrea Hacker punktgleich den 2. Platz.

 Für Sebastian Nelle vom Kanu Club Limburg, welcher mit der Kajakgruppe des DAV Kaufbeuren- Gablonz trainiert war diese Entscheidung allerdings bitter. Nachdem Nelle im geschlossenen Canadier (C1) in den Vorläufen mit weitem Abstand auf die Konkurrenz ganz vorne lag, rutschte er im Halbfinale auf Platz 4. Dieses Ergebnis ging dann leider in die Endwertung ein. Mit dem offenen Kanadier (OC) belegte Nelle ebenfalls den undankbaren 4. Platz.

Bericht: Andrea Hacker

Fotos: Jörg Lühmann