Kanu-Freestyle-WM in Nottingham

11.07.2022

Höhepunkt der diesjährigen Kanu-Freestyle-Saison war für die beiden Kaufbeurerinnen Andrea Hacker (49) und Tochter Lucia (21), die für die Naturfreunde Westend Augsburg paddeln, die Teilnahme an den Weltmeisterschaften des internationalen Kanu-Verbands ICF in Nottingham.

Neben den Wettkämpfen auf dem Wildwasserkanal des Holme Pierrepont Country Parks waren die Begegnungen mit Paddlern aus der ganzen Welt und die große Eröffnungsfeier im Nottingham Castle besonders eindrücklich.

Andrea Hacker fährt seit über 30 Jahren Kajak und hat schon an großen Meisterschaften teilgenommen, u.a. an der Weltmeisterschaft 1999 in Neuseeland. So war es selbstverständlich, dass auch ihre drei Töchter frühzeitig mit dem Paddeln angefangen haben. Zunächst saßen die Kinder im Zweierkanu bei ihren Eltern und schon bald paddelten sie in ihren kleinen Kinderkajaks über die ersten Wellen die Flüsse hinunter. Später entwickelte sich der Kanu-Freestyle zur Lieblingsdisziplin von Andrea und Lucia. Hierbei werden Figuren wie Drehungen und Überschläge auf einer stehenden Welle oder Walze im Fluss ausgeführt. Diese werden entsprechend ihres Schwierigkeitsgrades und der Ausführung mit unterschiedlich hohen Punktzahlen bewertet. Dafür ist eine sehr gute Beherrschung des Kajaks im Wildwasser und eine absolut sicher Eskimorolle Voraussetzung.

Erstmals wurde dieses Jahr eine Masters Weltmeisterschaft für Sportler über 40 Jahren ausgetragen. Die Konkurrenz in dieser Gruppe war überraschend stark. Es waren einige ehemalige Weltmeister am Start und viele der Teilnehmer paddelten sowohl in der Master-, wie auch in der Hauptklasse. Bei den Vorläufen bewies Andrea Hacker Nervenstärke und konnte sich mit persönlicher Höchstpunktzahl für das Finale qualifizieren. Diese fand zusammen mit den Hauptklassen zum Abschluss der Weltmeisterschaften statt. „Es ist eine große Ehre, zusammen mit den besten Paddlern der Welt ein Finale zu fahren.“ so Hacker Andrea, welche den Wettkampf mit dem 5. Platz ihrer Altersklasse abschloss.

Für die diesjährige Weltmeisterschaft hat sich Lucia gleich in zwei Bootsklassen qualifiziert. Neben dem Kajak (K1) bei welcher man sitzend mit einem Doppelpaddel fährt, kniet man im geschlossenen Canadier (C1) im Boot und benutzt ein Stechpaddel, was deutlich anspruchsvoller ist. Während der intensiven Vorbereitungsphase an der Isarwelle in Plattling und am Wildwasserkanal in Nottingham wurde der C1 immer mehr zu Lucia‘s Lieblingsboot, sodass sie sich im Training fast ausschließlich auf das C1-Paddlen konzentrierte. Das zahlte sich aus. Nach zwei sehr guten Vorläufen erreichte sie im Halbfinale einen hervorragenden 7. Platz. „Es ist ein echt tolles Gefühl, zu den Top Ten weltweit zu zählen“ so Lucia. Trotz wenig Training mit dem K1 belegte sie auch in dieser Bootsklasse mit dem 28. Rang einen Platz im Mittelfeld.

Lucia in Action und beim Loop

Auf dem Foto "Deutsche Finalteilnehmer bei den Masters": Lucia Hacker zusammen mit Thomas Dimke (Weltmeister Masters Ü40) und Helmut Wolff (Weltmeister Masters Ü60)

Lucia Hacker, Nachwuchstalent aus Kaufbeuren.

Deutsches Masters Team.

 

Bericht: Markus Hacker

Fotos: Rüdiger Hauser