Zwei schöne Tourentage im Ötztal haben wir verbracht am letzten Juli-Wochende.
Auch wenn die Wetterlage von der ZAMG als labil bewertet wurde, haben wir die Herausforderung angenommen. Die Route wurde allerdings angepasst, da eine Überschreitung bei Schauern und Temperturen bis 2 °C auf 3000 m nicht spaßig ist, aber Risiko birgt.
Deshalb hat der Plan B gegriffen. Der frühe Start hat sich sowohl bei der Verkehrlage als auch beim Aufstieg aus dem Ötztal zur Gehsteigalm und weiter zur Erlanger Hütte positiv ausgewirkt.
Schöne Ausblicke ins Tal waren selbst am Vormittag zu haben. Die Wetterbesserung gab nach Lagerbezug um die Mittagszeit, schon wieder Hoffnung auf einen Gipfelsieg am Nachmittag.
Auch wenn schon 1650 hm bis zur Hütte auf der Uhr standen, wollten alle noch zum Wildgrat.
Mit schönen Ausblicken ins Pitztal, ins Lechtal und zum Tschirgant war das Gipfelerlebnis dann schon fast perfekt. Die Felsen waren abgetrocknet, die Wolken im Nachbereich abgezogen, schwacher Wind schaffte schon fast eine Wohlfühlatmosphäre. Die Motiviertesten wünschten sich noch eine Zugabe, wie die Rundwanderung um den Wettersee. Sicher eine gute Idee.
Unser Stützpunkt: Erlanger Hütte (2550 m). Nette Wirtsleute, gutes Essen, sehr gute Stimmung!
...wir waren jedoch in der Dependance untergebracht: im Jugendlager.
Nach einer erholsamen Nacht starteten wir frühzeitig zur Wanderung oberhalb vom Leierstal in Richtung Lehnerjoch, das wir rechts liegen ließen. Wir folgten direkt dem Aufstiegsweg zur Fundusscharte, und nahmen uns bei noch schwach bedecktem Himmel den Fundusfeiler (3079 m) vor. Leider war die Aussicht am Gipfelkreuz auf den Nahbereich begrenzt. Ein Prosit auf den Gipfelbesuch war trotzdem drin. Schöne Tiefblicke am versicherten Steig krönten den Abstieg zur Frischmann Hütte, wo endlich eine größere Pause zur leiblichen Stärkung folgte.
Nach einem landschaftlich großartigen Höhenweg am Wal, mit Ausblicken auf Fundusseen und Alm, überschritten wir den Sattel zum Ötztal Richtung Köfels. Jetzt war Höhe abbauen angesagt. Dazu war nochmals konzentriertes Gehen über 1250 hm eine Grundvoraussetzung.
Wieder mal herrschte beste Stimmung, und bis zum Schluss hielt die Begeisterung an. Sogar der Bus zurück nach Tumpen, hat mit 3 Minuten Verspätung unser Zeitmanagment berücksichtigt.
Unser Guide Hanns-Peter - immer gut drauf!
Text: Hanns-Peter Rehle
Bilder: Max Bollwein, Markus Tietze, Nadja Marka