Rüsselsheimer Hütte bei Kaiserwetter eingeweiht
(Pressemeldung vom 05.09.2016 - DAV Rüsselsheim)
Bei Kaiserwetter konnte der stellvertretende Vorsitzende der Sektion Rüsselsheim des Deutschen Alpenvereins (DAV) Jürgen Kraft die Gäste zur Einweihungs- und Geburtstagsfeier der Rüsselsheimer Hütte begrüßen. Sonne und ein wolkenloser Himmel bildeten ideale Voraussetzungen für die Feierlichkeiten im Außenbereich der 2.323 Meter hoch gelegenen Hütte im österreichischen Pitztal, die sich nach aufwendigem Umbau und erfolgreicher Sanierung in neuem Glanz präsentierte.
„Besser hätten es die rund 60 Gäste nicht treffen können“, sagte Kraft denn auch bei der Begrüßung. In seiner Rede ging er auf die wechselvolle Geschichte der von der Sektion Chemnitz 1925/26 erbauten Hütte ein und stellte heraus, dass der heutige hervorragende Zustand das Ergebnis einer Zusammenarbeit vieler Freunde, Helfer und Firmen aus dem Pitztal ist. „Ohne diese Freunde und Helfer ist es einer Sektion fast unmöglich, eine kleine Hütte wie die Rüsselsheimer Hütte über 90 Jahre so gut in Schuss zu halten“, unterstrich Kraft. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Handwerkern für die hervorragende Ausführung und Qualität der Arbeiten sowie die umsichtige und kostenbewusste Bauleitung durch Ernst Pfeifer. Dankesworte waren auch an den DAV-Hauptverein, das Land Tirol, das Land Hessen, den Kreis Groß-Gerau sowie die Stadt Rüsselsheim am Main für die verschiedensten finanziellen Unterstützungsleistungen adressiert.
Im Anschluss gab es Gelegenheit zu Grußworten, wovon der Landrat des Kreises Groß-Gerau Thomas Will das erste Grußwort an die Gäste richtete und die Leistung der Sektion Rüsselsheim würdigte. Sein Gastgeschenk hatte für die Sektion besonderen Wert, enthielt es doch die Förderzusage des Kreises Groß-Gerau. Für den Rüsselsheimer Sportbund sprach Jörg-Dieter Häußer und drückte seine Wertschätzung für die „90 Jahre alte Dame“ Rüsselsheimer Hütte aus. Entsprechend nahm das Gastgeschenk des Sportbunds mit einem 90-Euro-Scheck auf diesen Geburtstag Bezug.
Dr. Frank Tröger richtete die besten Grüße der Sektion Chemnitz aus. Beide Alpenvereinssektionen – Chemnitz und Rüsselsheim – sind durch die hochalpine Hütte miteinander verbunden und hatten in den vergangenen Jahrzehnten dadurch auch eine wechselvolle Beziehung, die freundschaftlich geprägt ist. Für die Patensektion Hochtaunus Oberursel ging Thomas Flügel auf die langjährige Patenschaft für die Rüsselsheimer Hütte ein und die gute Beziehung, die sich daraus entwickelt habe. Als Gastgeschenk hatte er eine eine Lampe für den Seminarbereich der Hütte im Gepäck. Zum Schluss ergriff Ralf Trinkwalder für die zweite Patensektion Kaufbeuren-Gablonz das Wort. Er schilderte eindrucksvoll den Entscheidungsprozess in seiner Sektion zur Übernahme der Patenschaft. Die positive Entscheidung dokumentierte sich im vergangenen Jahr eindrucksvoll mit über 50 Hüttengästen aus Kaufbeuren. Trinkwalder lobte das große Engagement Jürgen Krafts, das die gute Beziehung zwischen beiden Sektionen fördere.
Nach den Grußworten übergab der ehemalige Rüsselsheimer Stadtverordnetenvorsteher Heinz E. Schneider ein persönliches Geschenk für die Hütte, das „blaue Schaf“. Es ist Teil der künstlerischen Aktivität von Rainer Bonk und Bertamaria Reetz und steht als Sinnbild für Toleranz: Alle sind gleich – jeder ist wichtig. Farbenfroh von Heinz E. Schneiders Ehefrau Anneli bemalte Steine mit dem Motiv „das Lächeln“ rundeten das Gastgeschenk ab.
Mit einer Bergmesse, die der Pitztaler Dekan Paul Grünerbl mit den Gästen feierte, endete das offizielle Programm. Trotz seines 72. Geburtstags war Grünerbl eigens für die Messe aus dem Tal aufgestiegen. In seiner Predigt ging er auf die Symbolik der Berge im christlichen Glauben ein und dass man dort Gott am nächsten sei. Er segnete und weihte die Hütte und wünschte ihr weiterhin ein erfolgreiches Dasein als Schutzhütte in den Bergen.
Am Nachmittag standen Führungen durch die Hütte und Wanderungen zu nahen Zielen wie dem Aussichtspunkt Gahwinden und dem Weißmaurachsee auf dem Programm. Einige Wagemutige kletterten durch den Familienklettersteig an der Kleinbärenzinne. Mit einem prächtigen Sonnenuntergang fand dann die rundum gelungene Veranstaltung ihr Ende.
Umgebaute Rüsselsheimer Hütte wird am 3. September eingeweiht
(Pressemeldung vom 27.08.2016 - DAV Rüsselsheim)
Nach rund eineinhalb Jahren Umbauzeit wird die Rüsselsheimer Hütte am 3. September offiziell eingeweiht. Zuvor hatte das Bergsteigerdomizil, das der Sektion Rüsselsheim des Deutschen Alpenvereins gehört und auf 2.323 Meter Höhe im österreichischen Pitztal liegt, pünktlich zum Beginn der Bergsaison im Juni den Betrieb wieder aufgenommen.
Gefeiert wird mit vielen Gästen und umfangreichem Programm in und um die Hütte, zumal die Rüsselsheimer Hütte in diesem Jahr ihren 90. Hüttengeburtstag begeht. Ihr Kommen haben Vertreter der Sektion Chemnitz sowie der Patensektionen für die Hütte Hochtaunus Oberursel und Kaufbeuren-Gablonz zugesagt. Auch der Landrat des Kreises Groß-Gerau Thomas Will, Vertreter des Rüsselsheimer Sportbunds, DAV Verbandsratsmitglied Daniel Sterner, Vertreter weiteren DAV-Sektionen und der Obmann des Ortsausschuss der Gemeinde St. Leonhard im Pitztal und stellvertretender Obmann des Tourismusverbands Pitztal Othmar Walser werden zu den Gästen zählen.
Die Geburtsstunde der Rüsselsheimer Hütte schlug 1925/26, als die Sektion Chemnitz an dieser Stelle die Neue Chemnitzer Hütte errichtete. Sie hatte fünf Betten, 23 Lager und fünf Notlager und war Ausgangspunkt zu Touren am Geigenkamm. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte 1945 beschlagnahmt, bestand die Nachkriegswirren aber unversehrt. 1955 wurde die beschlagnahmte Hütte dem DAV treuhänderisch übertragen, und die Sektion Rüsselsheim entschloss sich, die Treuhandschaft zu übernehmen. Ab 1956 begann die Sektion dann in vielen Arbeitsausfahrten, die Hütte wieder herzurichten. 1973 erwarb Rüsselsheim die Hütte vom Deutschen Alpenverein, denn in der damaligen DDR mussten sich alle Sektionen, auch die Sektion Chemnitz, auflösen. Die Meilensteine der nächsten Jahre waren die Inbetriebnahme der Kläranlage, Wasserturbine und der Fotovoltaik sowie die Verleihung des Umweltgütesiegels. 1999 wäre es um die Neue Chemnitzer Hütte fast geschehen gewesen, als sie durch eine mächtige Lawine teil-zerstört wurde. Zwei Jahre harter Arbeit wurden in die Sanierung der Hütte und der Seilbahnstation gesteckt. Im Einvernehmen mit der inzwischen wieder neu gegründeten Sektion Chemnitz und dem DAV-Bundesverband wurde die Hütte dann 2001 anlässlich des 75-jährigen Hüttenjubiläums in Rüsselsheimer Hütte umbenannt, doch sind die Chemnitzer Bergfreunde der Hütte fortwährend verbunden.
Die wechselvolle Hüttengeschichte ist auch mit den beiden langjährigen Pächtern in besonderer Weise verknüpft. Viele dieser Jahre haben Albert Kirschner und heute sein Sohn Florian als Hüttenpächter die Hütte treu bewirtschaftet und viele Gäste aufs Beste betreut. Aktuell ist die Familie Kirschner bereits 40 Jahre auf der Hütte, Albert und und seine Frau Agnes übernahmen sie 1976. „Ohne das tatkräftige Engagement unserer Vereinsmitglieder, die Unterstützung durch die Patensektionen und die Hüttenpächter würde die Hütte heute nicht so dastehen. Im Namen der Sektion Rüsselsheim möchte ich hierfür danke sagen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Sektion Rüsselsheim Jürgen Kraft. Nach Abschluss der Festreden und Grußworte wird das Blaue Schaf eingeweiht - ein Geschenk, das die Sektion Rüsselsheim zusammen mit einer Auszeichnung des früheren Stadtverordnetenvorstehers Heinz E. Schneiders im Rahmen der Rüsselsheimer Sportlerehrung für ihre herausragende ehrenamtliche Vereinsarbeit erhalten hatte. Das Programm wird mit einem Berggottesdienst beschlossen, den der Pitztaler Dekan Paul Grünerbl halten wird. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zum Gespräch und mit einem Glas auf das Wohl der Rüsselsheimer Hütte anzustoßen. Am Nachmittag werden Führungen durch die Hütte angeboten, es können auch Wanderungen zum Aussichtspunkt Gahwinden oder zum nahe gelegenen Klettersteig unternommen werden.
Bauabnahme für Rüsselsheimer Hütte ist erfolgt
(Pressemeldung vom 14.08.2016 - DAV Rüsselsheim)
Für den Umbau der Rüsselsheimer Hütte ist die Bauabnahme erfolgt. Mitglieder des Vorstands haben zusammen mit Bauleiter Ernst Pfeifer und den Handwerkern die Qualität und Ausführung der beauftragten Leistungen im Detail inspiziert und konnten hoch zufrieden die Abnahme erteilen. Zur Zeit werden noch kleinere Nacharbeiten und Verbesserungen ausgeführt. Doch bereits Mitte Juni, und damit pünktlich zum alpinen Saisonauftakt, wurde der Hüttenbetrieb von Pächter Florian Kirschner nach der Winterpause vollständig wieder aufgenommen.
Die alpine Schutzhütte im österreichischen Pitztal, die der Sektion Rüsselsheim des Deutschen Alpenvereins (DAV) gehört, hatte sich auf Grund neuer Umweltstandards und zur Verbesserung der Nutzung durch Besucher und Personal einer umfangreichen Modernisierung unterziehen müssen. Erneuert wurden unter anderem der Antrieb für die Materialseilbahn, die Küche, die sanitären Anlagen, die Lager für Übernachtungsgäste und die Personalräume nebst Pächter-Wohnbereich. Die Baustelle in 2.323 Meter Höhe stellte eine nicht alltägliche Herausforderung dar, da beispielsweise die Anlieferung das Baumaterials nur mit dem Materiallift und vielen Helikopterflügen erfolgen konnte. Auch das hochalpine Wetter nahm mit Wind, Schnee und Regen immer wieder Einfluss auf den Fortschritt der Baumaßnahmen. Um die Kosten im Griff zu behalten, leisteten die Mitglieder mit rund 1.500 Stunden einen erheblichen Eigenanteil.
Zur Einhaltung des von der Mitgliederversammlung verabschiedeten Finanzplans trug auch eine Förderung des Landes Hessen bei. Der Kreis Groß-Gerau hat ebenfalls eine Beteiligung avisiert. Die Fördermittel kommen im Sportbereich der Hütte der Jugend und den Bergwanderern und Bergsteigern zu Gute. „Wir sind Sportamtsleiter Robert Neubauer für die großartige Unterstützung bei der Antragstellung sehr dankbar“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Jürgen Kraft an die Adresse der Stadt.
Dem Vorstand konnte eine gerade aus dem Pitztal zurückgekehrte Helfergruppe auch berichten, dass das neue mit Rapsöl betriebene Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen wurde und nicht nur stabil, sondern auch geräuscharm läuft. Das Umfeld der Hütte, das während der Bauarbeiten als Materiallager diente, wurde aufgeräumt und ist wieder hergestellt. Eine Arbeitsausfahrt ist für den Abschluss der Baumaßnahme noch vorgesehen, danach fällt nur noch der jährliche Unterhalt an. „Ich darf allen ehrenamtlich Aktiven für die vielen geleisteten Arbeitsstunden danken. Die Zusammenarbeit, auch mit Bauleiter Ernst Pfeifer und den Fachfirmen, hat gut geklappt“, erklärt Kraft weiter.
Die in neuem Glanz erstrahlende Rüsselsheimer Hütte wird schon am kommenden Wochenende eine Delegation der Stadt mit Oberbürgermeister Patrick Burghardt in Augenschein nehmen. Die offiziellen Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung und zum 90. Geburtstag der Hütte werden am 3. September im Pitztal stattfinden. Dann werden auch Vereinsmitglieder und Vertreter der Partnersektionen Hochtaunus Oberursel und Kaufbeuren-Gablonz das Ergebnis des Umbaus persönlich in Augenschein nehmen können. Ihr Kommen haben auch Vertreter der Sektion Chemnitz zugesagt. Die Sektion Chemnitz besteht wieder seit der Wiedervereinigung, ihr hatte die ehemalige „Neue Chemnitzer Hütte“ bis zum Jahr 1945 gehört. Die Rüsselsheimer Alpinisten übernahmen seit 1955 die Aufgabe der treuhänderischen Betreuung und hatten im Jahr 1972 die Hütte als Eigentum erworben. Zum 75sten Hüttengeburtstag in 2001 wurde sie in „Rüsselsheimer Hütte“ umbenannt.