Chronik Gablonz

Chronik der ehemaligen Sektion Gablonz

23.11.2021

Am 1. Juli 1903 wurde die Sektion Gablonz als 289. Sektion in den Verband des D.Ö.AV. aufgenommen. 

Die Broschüre gibt es hier zum Download!

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierte sich der Alpinismus, spektakuläre Erstbesteigungen begründeten den Ruf der Bergsteigerei und lockten das Großbürgertum, es den mutigen Alpinisten der ersten Stunde nachzutun.
Daher fanden sich im Jahre 1902 in Gablonz einige Bergbegeisterte zusammen, um die Gründung einer eigenen Sektion zu beschließen. Am 1. Juli 1903 wurde die Sektion Gablonz als 289. Sektion in den Verband des D.Ö.AV. aufgenommen. Bei der konstituierenden Versammlung waren 43 Personen anwesend, aus deren Reihen die ersten Vorstandsmitglieder gewählt wurden:

1. Vorsitzender: Dr. Poduschka (bis 1925)
Stellvertreter: Bürgerschullehrer Nitsche
Kassierer: M. Kral
Stellvertreter: Prof. Pugl
Schriftführer: Prof. Dr. Kruess
Stellvertreter: Prof. Dr. Beutel

Bei der ersten Hauptversammlung im Jahre 1904 waren alle 43 Mitglieder anwesend.
Ein darauf folgenden Jahr stieg die Mitgliederzahl bereits auf 62 und schon 1912 war die Sektion auf 104 Mitglieder angewachsen Im Jahr 1905 wurde bereits vorausschauend ein Hüttenbaufond aufgelegt.
Schon in den Anfangsjahren wurden viele Bergtouren durchgeführt und Vorträge zum Thema „Berg“ gehalten. Namen wie der von Direktor Josef Wünsch, Amtsgerichtsrat Dr. Schölling, Heinrich Dressler und Wilhelm Mahla stehen hier für viele andere Aktive. Dankbar erinnern wir uns heute an diese Pioniere, die die Sektion Gablonz gründeten und sich für die Idee des Alpenvereins einsetzten.Von 1926 bis Kriegsende war Ing. Oskar Redlhammer Vorsitzender der Sektion. In dessen Wirkungszeit fiel der Erwerb und Ausbau der Gablonzer Hütte. Schon in den 20er Jahren wurde der Wunsch nach einer vereinseigenen Hütte laut. Die Vorstandsmitglieder begaben sich während ihrer Bergtouren auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie. Im Jahre 1931 wurde unserer Sektion nach Vereinbarung mit den Nachbarsektionen Gmünd, Kattowitz, Graz und Lungau ein Arbeitsgebiet in der Hafner Gruppe zugewiesen. Im Jahre 1932 erfuhr Ing. Redlhammer von einem in herrlicher Landschaft gelegenen Objekt im Dachsteingebiet, das sich noch im Rohbau befand und vom Bauherrn nicht fertig gestellt werden konnte. Das Anwesen wurde gekauft und unter der Aufsicht und Leitung des Sektionsmitglieds Architekt Prade von Baumeister Putz in einer Rekordzeit von nur 10 Monaten fertig gestellt. Am 1. Juli 1934 fand die Eröffnung und feierliche Weihe statt. Viele Mitglieder unserer Sektion, Vertreter der Hauptausschüsse von DAV und ÖAV, sowie Mitglieder der Landesregierung und der Bürgermeister von Gosau fanden sich am 1. Juli 1934 zur feierlichen Eröffnung und Einweihung ein. Der Vorsitzende Redlhammer dankte allen Anwesenden für die geleistete Arbeit. Sektionsmitglied Katechet Wenzel Stadelmann aus Gablonz zelebrierte unter den feierlichen Klängen der Schubertmesse einen Feldgottesdienst.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der Vertreibung aus dem Sudetenland kam ein Großteil der Gablonzer nach Bayern und gründete auf dem Gelände der ehemaligen Pulverfabrik im Hart die größte nach dem Krieg geschlossene Vertriebenensiedlung. Das Vereinsleben der Sektion Gablonz war erloschen. Am 23. Mai 1947 richteten die beiden Vorstände Dr. Franz Pollak und Rudolf Posselt folgendes Schreiben an die Sektion Kaufbeuren:

„Die Unterzeichneten ersuchen namens ihrer hier ansässigen Mitglieder der Sektion Gablonz des Deutschen Alpenvereins um Übernahme in Ihre Sektion und Bewilligung zur Bildung einer eigenen Gruppe gemäß §4 Abs.4 der Vereinsstatuten. Die Sektion Gablonz hat durch die politischen Verhältnisse ihr gesamtes Vermögen, insbesondere ihre Hütte im Dachsteingebiet, verloren. Zur Arbeitserleichterung für Ihre Herren Vorstandsmitglieder sind wir bereit, die Verwaltungsarbeiten für die Mitglieder unserer Gruppe selbst durchzuführen. Wir erwarten Ihr diesbezügliches Verständnis und bitten um Ihre Unterstützung.

Mit bergkameradschaftlichem Gruß.“

Die DAV-Sektion Kaufbeuren kam der Bitte der Gablonzer nach und unterstützte mit großer Hilfsbereitschaft ihre neuen Mitbürger. Es entwickelt sich in den folgenden Monaten und Jahren „eine schöne Zusammenarbeit, die weiter anhalten möge...“.
(Zitat Dr. Pollack, inzwischen 2. Vorstand der Kaufbeurer Sektion, anläßlich der Jahreshauptversammlung der Kaufbeurer Alpenvereinssektion im April 1950)
Im Oktober des gleichen Jahres findet ein denkwürdiges Treffen der Vertreter aller deutschen Alpenvereinssektionen in Würzburg statt. Unter großem Jubel beschließen die Vereinsvertreter den Zusammenschluss aller Sektionen der Bundesrepublik - der Deutsche Alpenverein, der größte Bergsteigerverband der Welt wird nach der Zersplitterung der Nachkriegsjahre zum dritten Mal in seiner 81-jährigen Geschichte unter dem alten Namen neu gegründet (er bestand bereits von 1869 bis zur Vereinigung mit dem Österreichischen Alpenverein 1873 in Bludenz zum „Deutschen und Österreichischen Alpenverein“ und von 1938 bis 1945).

Und am 20. November 1950 richtet der Vorstand der Sektion Kaufbeuren an seine Untergruppe Gablonz folgendes Schreiben:

Mit der Lizenzierung unserer Sektion am 29.8.1946 hat sich hier gleichzeitig eine Unterabteilung gebildet, welche die ehemaligen Mitglieder der Sektion Gablonz zusammenführte. Gleich mit der Bildung und Aufstellung dieser Untergruppe wurde vereinbart, dass diese Bindung nur so lange Geltung haben sollte, bis es den Gablonzer Alpenvereinsmitgliedern möglich ist, eine eigene Sektion aufzumachen und sie ihre rechtlichen Ansprüche am früheren Vereinsbesitz (Gablonzer Hütte im Dachsteingebiet) dem Deutschen Alpenverein gegenüber geltend machen können.

Die Sektion Kaufbeuren erklärt deshalb, dass gegen eine Selbständigmachung der ehemaligen Untergruppe nichts im Wege stehen dürfte.

Darauf wurde noch im Jahr 1950 die Sektion Gablonz im DAV wieder selbstständig, um ihre rechtlichen Ansprüche auf die Gablonzer Hütte geltend machen zu können.

Auch findet im Jahr 1950 die zweite Gründungsversammlung statt, auf der folgender Vorstand gewählt wurde:

1. Vorsitzender: Dr. Franz Pollak
2.Vorsitzender: Rudolf Posselt
Schriftführer: Erich Tatsch
Schatzmeister: Alfred Kleinert
Beisitzer: Dr. Reinhold Prade, Otto Müller, Alfred Seibt, Dr. Oskar Löw, Rudolf Glaser, Oswald Wondrak, Josef Demuth.

Die im Jahre 1951 gegründete Jugendgruppe stand unter der Leitung von Alfred Wünsch.

In diesem Jahr wurde bekannt, dass alle deutschen und sudetendeutschen Hütten grundbuchamtlich an den ÖAV überschrieben werden sollten. Verwalter dieser Hütten war Prof. Martin Busch. Am 31. Okt 1958 erfolgte die Rückgabe der Gablonzer Hütte in das Eigentum der Sektion Gablonz, Sitz Kaufbeuren und der Sektion Neugablonz in Enns (Oberösterreich) je zur Hälfte.

In der Folgezeit wurden bedeutende Investitionen vorgenommen. Durch den Bau der Materialseilbahn, Installation eines Dieselaggregates zur Stromerzeugung und Schaffung einer Wasserquelle wurde die wieder im Miteigentum der Sektion stehende Hütte aufgewertet und für Besucher attraktiv gestaltet.

1955 gründeten Erich Czirnich, Rudolf Ressel, Herbert Streit, Erich Hoffmann, Reinfried und Heinz Wabersich sowie Herbert Hanisch die „Jungmannschaft“.
Dank der Initiative von Werner Menzel war es möglich, in den Jahren 1963 bis 1976 eine DAV-Jugendgruppe mit mehr als 30 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren aufzubauen. Nach Antragstellung bei der Stadt erhielten die Jugendlichen einen eigenen „Sektionsjugendraum“ im Haus der Industrie im Stadtteil Neugablonz.
1963 begann der Deutsche Alpenverein Jugendleiter zu schulen. Ein sehr erfolgreicher prominenter Alpinist, Georg Maier, aus Ulm, hielt bis zu seinem Bergtod jährlich mehrere Lehrgänge ab. Mitgestaltet wurden diese Schulungen von dem Pionier der Bergrettung des DAV Ludwig Gramminger und dem Bergführer Otto Eidenschink. Werner Menzel, Hans Nowotny, Heinz Mitlehner, Gerd Fischer und Ulrich Beer besuchten erfolgreich diese Kurse. Dabei entstand zu den Vertretern der Sektion Kaufbeuren, Ernst Schaller, Maria Walz und Helmut Auerbach ein sehr freundschaftliches und kameradschaftliches Verhältnis.

Bemerkenswert waren auch die Alpenvereins-Bälle zur Faschingszeit, die sich bis in die 80er Jahre großer Beliebtheit erfreuten.
Am 1. Juli 1963 wurde in unserer Sektion von Ernst Maurer die „Bergsteigergruppe“ für junge Bergsteiger über 25 Jahre gegründet. In der Folgezeit leiteten Herbert Zappe, Helmut Kiesewetter, Wolfgang Friedrich, Edi Schorer und Reinfried Hollmann, die Gruppe.
Die Bergbegeisterten trafen sich in regelmäßigen „Gruppenstunden“ und unternahmen über die Jahre viele große Bergfahrten
in alle Teile unserer Alpen. Am 12. 9. 1964 veranstaltete die Bergsteigergruppe eine Sektions-Gemeinschaftsfahrt zur Gablonzer Hütte mit Aufstellung eines großen, selbstgefertigten Gipfelkreuzes auf dem Großen Donnerkogel. Der Neugablonzer Kaplan Ganal hielt in diesem Zusammenhang vor der Gablonzer Hütte eine Bergmesse. Am 4./5. Oktober 1980 wurde das Gipfelkreuz durch die Bergsteigergruppe erneuert und vom damaligen Seelsorger von Herz-Jesu, Neugablonz, Herrn Pfarrer Ott eingeweiht.

Die Gemeinschafts-Bergfahrten für Sektionsmitglieder wurden in den 60er Jahren von Karl Löhner in Zusammenarbeit mit Erich Pracht organisiert und durchgeführt. Gegen Ende der 60er Jahre wurde Hans Nowotny mit dieser Aufgabe betraut.

Als Wanderwart führte er bis 1974 mit Unterstützung seiner Freunde im Sommer jeweils 4 bis 5 Touren durch. Später teilten sich mehrere Vereinsmitglieder diese Führungsaufgabe. Bemerkenswert ist die enorm große Anzahl von Sektionsmitgliedern, die sich damals an diesen Gemeinschaftstouren beteiligten:

2-Tagesfahrt Silvretta/Heidelberger Hütte: 70 Teilnehmer
2-Tagesfahrt Silvretta/Jamtalhütte: 84 Teilnehmer
Lenggries Benediktenwand-Überschreitung: 57 Teilnehmer
2-Tagesfahrt Ötztaler Alpen Gepatschhaus: 62 Teilnehmer

In der Folgezeit gelang es Hans Müller mit Unterstützung von Dankmar Hoffmann und Erich Zenkner die „Bergwandergruppe“ weiter auszubauen. Hans Müller führte über die Jahre ca. 190 Touren durch, die nicht nur in unseren Alpenraum, sondern auch in das heimatliche Iser- und Riesengebirge führten. Durch regelmäßige monatliche Heimabende entstand eine herzliche Gemeinschaft unter den Mitgliedern der Wandergruppe.
Aus Gesundheits- und Altersgründen übergab Hans Müller die Leitung der Wandergruppe 1991 an Erich Zenkner und Karin und Dankmar Hoffmann. Sie führten das Werk von Hans Müller in seinem Sinne erfolgreich weiter. Der veränderten Altersstruktur der Wandergruppe wurde dadurch Rechnung getragen, dass in der Folgezeit bei jeder Tour 2 bis 3 Leistungsgruppen angeboten wurden. Dadurch gelang es, über Jahre hinweg, 10 Tagestouren und eine 4-Tages-Tour p.a. durchzuführen. Die Wandergruppe umfasst etwa 100 Mitglieder.

Die regelmäßigen Heimabende, die im evangelischen Gemeindehaus in Neugablonz stattfinden, werden sehr gut angenommen. Dies gilt auch für die ausgezeichnet geplanten und durchgeführten Gemeinschaftsfahrten. Aus unserer Sektion wurden elf Wanderleiter vom DAV auf der Freiburger Hütte ausgebildet.

Im Jahr 1967 wurde das Gebiet um die Gablonzer Hütte durch den Bau der „Gosaukamm-Bahn“ weiter erschlossen.
Der gesamte Bereich der Zwieselalm wurde von der Dachstein AG nahtlos mit Liftanlagen für den Wintersport ausgebaut. Die Hütte war nun in einem 20minütigem Fußweg von der Bergstation aus erreichbar.
Um den Besucherstrom bewältigen zu können, beschlossen die beiden Eigentümer-Sektionen einen Erweiterungsbau. Dank vieler privater Spenden der Mitglieder konnte die Baumaßnahme durchgeführt und das für die damalige Zeit stolze Investitionsvolumen von 2 Mio. ÖS bewältigt werden.

Zwischen 1976 und 1980 wurden alle Zimmerwände mit Holz vertäfelt, neue Stockbetten eingebaut, die Elektroinstallation auf den neuesten Stand gebracht und die Fassade mit kanadischen Zederschindeln verkleidet.

Das größte und umfangreichste Bauvorhaben wurde 1996 durchgeführt. An der Westseite des Donnerkogels entstand ein neuer Brunnen mit entsprechender Zuleitung zur Gablonzer Hütte. Die Abwasserleitungen wurden ins Tal verlegt und an die Gosauer Zentralversorgung angeschlossen. Das Häuschen der Materialseilbahn (Baujahr 1959) wurde ebenfalls erneuert.

Die Ausgaben von über 9 Mio. ÖS konnten durch Zuschüsse der Länder Österreich, Oberösterreich, Bayern und des ÖAV abgedeckt werden.

75 Jahre DAV Sektion Gablonz.

Unter dem Sektionsvorsitz von Werner Menzel beging die Sektion vom 20. – 22.05.1977 ihre Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen.

Namhafte Persönlichkeiten wie der Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren, Rudolf Krause, der auch die Schirmherrschaft übernahm, der 1. Vorsitzende des DAV Reinhard Sander, der 1. Vorsitzende der Sektion Kaufbeuren, Hans Wildung und der Altbürgermeister und Mitglied des Ältestenrates der Sektion Gablonz, Oswald Wondrak, begleiteten die Veranstaltung mit persönlichen Glückwünschen.

Eine große Abordnung unserer Schwestersektion des ÖAV Neugablonz in Enns/Oberösterreich, angeführt vom 1. Vorsitzende Ernst Friedl überbrachte seine Glückwünsche und betonte die hervorragende Arbeit, die die Sektion seit ihrer Gründung 1902 in Gablonz/Neiße geleistet hat.

Im Anschluss wurde im Gablonzer Haus auf Großleinwand ein Multivisions-Bildvortrag mit Bergerlebnisse von Sektionsmitgliedern gezeigt. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Kath. Jugendchor Neugablonz unter der Leitung von Joachim Jung.

Der große Festakt begann am 21. Mai 1977 um 9.30 Uhr im Gablonzer Haus unter der musikalischen Leitung des Dirigenten Josef Fabian-Krause. An den Festakt schloss sich die Eröffnung der Jubiläumsausstellung der Sektion und ein Frühschoppenkonzert an, das von den Allgäuer Alphornbläsern aus Thalkirchdorf und der Musikvereinigung Neugablonz unter der Leitung von Erhard Hübner gestaltet wurde.
Im kleinen Saal des Gablonzer Hauses wurde am Nachmittag ein „Diskurs“ durchgeführt, zu dem sich die Allgäuer Sektionen des DAV zusammenfanden.
Allgäuer Volksmusikgruppen begeisterten das Publikum am diesem Abend mit einem buntem Folkloreabend.
Am Sonntag 22. Mai wurde der Gablonzer Rundweg, der ca. 10 km um den Ortsteil führt, unter großer Beteiligung der Bevölkerung eröffnet.

100 Jahre DAV Sektion Gablonz
Jubiläumsfeier am 1.03.2002

Dazu konnte man im „Forum“, einer Zeitschrift des DAV für die Vorstandsmitglieder aller Sektionen nachlesen:

In Anwesenheit von Ingo Buchelt, dem 3. Vorsitzenden des DAV, sowie DAV-Schatzmeister Ludwig Herberger, feierte die Sektion Gablonz Anfang März 2002 ihr 100jähriges Jubiläum. Statt einer ernsten Feier boten die Bergfreunde aus dem Allgäu ein bunt gemischtes, fröhliches Programm und begeisterten damit die rund 450 Gäste im vollbesetzten Gablonzer Haus.

Anlässlich des Jubiläums ernannte Sektionsvorstand Ulli Beer die beiden lang verdienten Vereinsmitglieder Heinz Müller und Erich Hoffmann zu Ehrenmitgliedern. Ihre Glückwünsche überbrachten neben den Repräsentanten des DAV auch Kaufbeurens Oberbürgermeister Andreas Knie sowie Hermann Heckelsmüller, der Vorsitzende der Sektion Kaufbeuren.
Die Sektion Kaufbeuren hatte nach Krieg und Vertreibung die Gablonzer bis zur Wiederbegründung der eigenen Sektion im Jahr 1950 als Untergruppe bei sich aufgenommen.

Heute fühlt sich der Verein in Kaufbeuren zu Hause und bietet seinen Mitgliedern vielfältige Ergebnisse rund um Berg und Tal. Auch die Zusammenarbeit mit der Sektion Kaufbeuren wollen die beiden engagierten Vorsitzenden – vor allem in der Jugendarbeit – in Zukunft intensivieren.

Einen interessanten Blick in die Vereinsgeschichte und das aktive Vereinsleben bietet die zum Jubiläum herausgegebene Festschrift der Sektion Gablonz.

Als „Nachschlag zum Hauptgang“ bot die Sektion Gablonz einen Vortrag mit dem Südtiroler Hans Kammerlander, der mit faszinierenden Bildern und Geschichten aus seinem bewegten Bergsteigerleben ein zweites Mal für ein übervolles Haus sorgte.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Dia-Vortrag des Spitzenbergsteigers Hans Kammerlander unter dem Titel “BERGSÜCHTIG”. Der Zuspruch an Gästen war so gewaltig, dass der große Saal der Gablonzer Hauses die Interessenten kaum fassen konnte.
Auch eine Vertretung von Bergkameraden der Schwestersektion ÖAV Neugablonz/Enns nahm an den Feierlichkeiten teil.

IN-Bürgerfest Neugablonz: In den jährlich stattfindenden Bürgerfesten hat sich die Sektion Gablonz aktiv beteiligt mit Wettbewerben in Kistenstapeln und Aktivitäten an einer Kletterwand, mit sehr gutem Zuspruch der Jugend. Christkindlmarkt Neugablonz: Auch hier beteiligte sich die Sektion. Es gab Jagertee und Fettnschnittn (=Schmalzbrote) für die Besucher des Marktes.

Jugendraum

Nachdem der früher beschriebene Jugendraum in Neugablonz in der Folgezeit anderweitig gebraucht wurde, gelang es, einen neuen Raum in der Perlengasse einzurichten. Am 01.01.1992 übersiedelten wir in den Eichmähderweg.
Nachdem die Räumlichkeit im Eichenmähderweg auf Dauer aber nicht den Anforderungen entsprach, fanden wir einen neuen Standort mit entsprechenden Räumen am Spitzbergweg in Neugablonz, die am 01.08.2003 bezogen wurden und den Ansprüchen der Sektion nun gerecht werden.

Die großen Vorteile der ÖAV Sektion Neugablonz in Enns/Oberösterreich gegenüber der DAV Sektion Gablonz in Kaufbeuren - insbesondere im wirtschaftlichen Bereich - führte zu dem einvernehmlichen Beschluss, den 50%igen Hüttenanteil der Sektion Gablonz/Kaufbeuren an die ÖAV Sektion Neugablonz in Enns zu verkaufen. Dieser Akt wurde in einem festlichen Rahmen anlässlich des 70-jährigen Hüttenjubiläums am 26. September 2004 auf der Gablonzer Hütte im Beisein vieler prominenter Gäste aus Politik, Wirtschaft und Tourismus vollzogen.

Fusion der DAV Sektion Kaufbeuren und der DAV Sektion Gablonz

Im April 2006 erreichte eine Anfrage des Turnvereines Neugablonz die Sektion, ob Interesse an der Mitwirkung bei der Neugestaltung des Sportgeländes an der Turnerstraße besteht. Die Idee, hier einen Kletterturm planen und errichten zu können, wurde begeistert aufgenommen. Schnell wurde jedoch klar, dass unsere Sektion bei der Verwirklichung eines solchen Projekts organisatorisch an ihre Grenzen stoßen würde. Die Vorstandschaft klopfte bei der DAV- Sektion Kaufbeuren an, ob hier Interesse bestünde, dieses Vorhaben gemeinsam zu realisieren. Das Projekt Outdoor-Kletterturm fand bei der Sektion Kaufbeuren sofort große Zustimmung.

Die Grobplanung begann bereits im Oktober 2006. Erste Angebote wurden eingeholt und Kontakte zum Hauptverband des DAV in München geknüpft. Der Stadt Kaufbeuren wurde das Projekt vorgestellt. Im Juni 2007 bot uns die Stadt Kaufbeuren dann das Gelände um die ehemalige Bio-Stabanlage im Kaufbeurer Norden an.

Nach gründlicher Überprüfung fiel die gemeinsame Wahl auf diesen Standort. Die Baufachleute beider Sektionenerkannten sofort die Möglichkeiten, die das Areal mit seinen bereits bestehenden Baulichkeiten bietet. Man kam auf die Idee, das Funktionsgebäude und die ehemaligen Türme der Bio-Stabanlage in die Planung der Kletterturmanlage mit einzubeziehen und gleichzeitig ein Verwaltungszentrum für den Verein zu schaffen.
Im Rahmen der weiter voranschreitenden Planungen gelangten die Vorstände beider Sektionen zu der Überzeugung, dass das „ Projekt Vereins- und Kletterzentrum“ aus wirtschaftlichen, rechtlichen und organisatorischen Gründen nur von „einer Sektion“ realisiert und auch betrieben werden kann. Der „Fusionsgedanke“ war geboren. Argumente für und gegen einen Zusammenschluss wurden abgewogen, die Vorstände Nach perfekter Vorarbeit unseres Rechtsreferenten, Uli Lübbing und der Frau Notarin Lang wurde am 15. Juli 2008 die neue Seilschaft geknüpft:
Anfangs saßen die etwa 300 Mitglieder beider Sektionen bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gablonzer Haus noch strikt durch ein Bergseil getrennt.
Nachdem in zwei aufeinander folgenden Sitzungen die überwältigende Mehrheit für die Verschmelzung der beiden Sektionen gestimmt hatte, fiel das Seil zu Boden.

Die Sektion mit dem Namen “DAV SEKTION KAUFBEUREN-GABLONZ” war geboren.

Der Vorstand, der sich aus den Vorständen der beiden ehemaligen Sektionen zusammensetzt, hat die Arbeit unter den beiden neu gewählten Vorsitzenden der neuen Sektion Kaufbeuren-Gablonz, Ralf Trinkwalder und Ulrich Beer sofort aufgenommen.

Am 18.09.2008 wurde die DAV Sektion Kaufbeuren-Gablonz im Registergericht Kempten eingetragen, die Fusion war damit auch amtlich vollzogen.

Vereinsvorstände der Neuzeit:
1950 - 1961 Dr. Franz Pollak
1961 - 1974 Rudolf Posselt
1974 - 1976 Alfred Seibt
1976 - 1988 Werner Menzel
1988 - 1994 Peter Zedlitz
1994 - 2008 Ulrich Beer

Erich Hoffmann, Hans Nowotny, Dieter Pohl, Ulrich Beer